Ablauf der Geburt

 

Die Geburt der Katze verläuft in drei Phasen: Die erste Phase der Geburt der Katze:

Die Phase bezeichnet man als Vorbereitungs- oder Öffnungsphase. Sie kann mehrere Stunden dauern. Hier wird der Geburtsweg geweitet und gleitfähig gemacht. Der Gebärmutterhals öffnet sich, und die Wehen drücken die Welpen in den Geburtskanal. Während dieser Zeit ist die Katze häufig unruhig und zeigt eine beschleunigte Atmung.

Die zweite Phase der Geburt der Katze:

Das zweite Stadium der Geburt ist die so genannte Austreibungsphase. Der Druck, den der Welpe auf das Scheidendach der Kätzin ausübt, löst die Bauchpresse aus. Darunter versteht man die deutlich sichtbaren Kontraktionen der Bauchmuskulatur. Diese Bewegungen transportieren das Katzenbaby im Geburtsweg schnell vorwärts. Zunächst tritt eine dunkle Flüssigkeit aus. Es handelt sich um den Inhalt der ersten Fruchtblase, die das Junge umgibt. Bald darauf wird die gräuliche Fruchtblase sichtbar, in der das Kätzchen zu erkennen ist. Jetzt vergeht nur noch eine kurze Zeit und der erste Katzenwelpe ist geboren.

Die dritte Phase der Geburt der Katze:

Anschließend folgt die dritte Phase der Geburt, das sogenannte Nachgeburtsstadium. Jedes Kätzchen ist von einer Plazenta umgeben, die in der Regel sofort nach seiner Geburt ausgeschieden wird. Erschrecken Sie nicht, wenn die Katze die Nachgeburt frißt. Es handelt sich um ein normales, instinktives Verhalten. Wildkatzen verhindern auf diese Weise, daß Feinde angelockt werden. Sofort nach der Geburt entfernt die Kätzin die Fruchthülle und durchbeißt die Nabelschnur. Dann säubert sie ihren Welpen und entfernt das Fruchtwasser von Maul und Nase. Das Lecken der Katze wirkt oft sehr ruppig, ist aber lebensnotwendig, weil es die Atemreflexe der Welpen stimuliert. Schon bald suchen die Neugeborenen die Zitzen der Mutter und beginnen zu saugen. Die Aufnahme dieser ersten Muttermilch (Kolostrum) ist von entscheidender Bedeutung, denn durch sie erhält der Katzenwelpe alle Abwehrkörper und Schutzstoffe, die er selbst noch nicht bilden kann. Die enthaltenen Stoffe kann der Katzenwelpe nur in den ersten Stunden nach der Geburt aufnehmen. Deshalb ist es so wichtig, daß die Neugeborenen möglichst früh beginnen zu saugen.

Bedenken Sie bitte, daß sich die Kätzin zwischen der Geburt der einzelnen Welpen ausruht, ohne daß eine Störung des Geburtsablaufs vorliegt.Vermeiden Sie vorschnelles Eingreifen! Meist bringt die Kätzin Ihre Welpen ohne Hilfe zur Welt.


Wann benötigte ich einen Tierarzt zur Geburt der Katze? Meist bringt die Kätzin Ihre Welpen ohne Hilfe zur Welt.
In folgenden Fällen ist jedoch tierärztliche Hilfe erforderlich:
  • Nach zweistündigem Pressen ist immer noch kein Welpe geboren.
  • Die austretenden Fruchtwässer riechen sehr übel.
  • Das Muttertier wirkt apathisch. Starke Blutungen treten auf.
  • Die Kätzin ist ungewöhnlich unruhig.
  • Die Katze versorgt ihre Welpen nach der Geburt nicht ausreichend.
  • Die Katzenwelpen sind sehr lebensschwach.

Handelt es sich um eine Katze, die noch keine Erfahrungen mit Nachwuchs hat, ist Ihre Hilfe gefragt. Wenn das neugeborene Kätzchen noch in der Fruchtblase steckt, reißen Sie diese vorsichtig mit den Fingern auf. Trocknen Sie das Kätzchen mit einem warmen und sauberen Tuch. Achten Sie besonders darauf, daß Nasenlöcher und Maul frei von Fruchtwasser sind.

Ist die Nabelschnur noch nicht abgelöst, sterilisieren Sie ein Baumwolltuch und eine Schere. Knoten sie das Tuch dann etwa 3 cm vom Nabel entfernt um die Nabelschnur. Jetzt können Sie die Nabelschnur unterhalb des Knotens mit der Schere durchtrennen. Legen Sie die Kätzchen vorsichtig unter eine Wärmelampe. Nach einer kleinen Ruhepause sollten sie dann an die Zitzen der Mutter.


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