Auch wenn die Mehrzahl der Züchter damit begann, dass sie ihr Herz an
einer Katze verloren hat, mit der sie später beschlossen zu züchten,
verlangt ihre Tätigkeit ein umfassendes Wissen und eine große Hingabe.
Sie müssen tatsächlich die verschiedenen Charakteristika der Rasse,
mit der sie beschlossen haben zu züchten, sehr genau kennen. Diese
Charakteristika sind in einem gemeinsamen erklärenden Text, dem
Standard beschrieben. Züchter müssen in der Lage sein, ihre Katze,
die bald Junge zur Welt bringen soll, viele Stunden lang zu betreuen.
Sie müssen fähig sein, gemeinsam mit dem Tierarzt für eine
reibungslose Geburt der Jungtiere zu sorgen. Sie müssen
selbstverständlich über die Äthiologie der Katzen
(Entstehungsgeschichte und Entwicklung der Katzen) Bescheid wissen, um
eine perfekte Harmonie für ihre Jungtiere herstellen zu können.
Welche Anforderungen sollte ein Züchter erfüllen?
Gehen
wir davon aus, was 'Züchten' bedeutet:
Züchten heißt planvoll und
kontrolliert für die Fortpflanzung einer Rasse sorgen.
Planvoll bedeutet, dass jeder Züchter einen Zuchtplan
haben muss, und nicht nur mal so einen Wurf haben sollte.
Kontrolliert beinhaltet, dass die Anzahl der Würfe
beschränkt ist, und die Würfe nicht zufällig stattfinden, weil man
eine schöne Kätzin hat und einen berühmten Zuchtkater in Aussicht
hat.
Fortpflanzung einer Rasse bedeutet nicht Vermehrung von
Katzen.
Züchten heißt, die Gesundheit einer Rasse in den Vordergrund zu
stellen und genetische Defekte zu vermeiden.
Das bedeutet, Gesundheit steht vor der so genannten
Schönheit. Gesundheit steht vor dem Wollen, Siegerkatzen zu
züchten und auf Ausstellungen gewinnen zu wollen.
Genetische Defekte vermeiden, bedeutet, dass ein
Züchter eine genaue Kenntnis der Genetik und der Vererbung der
Defekte besitzen muss.
Ein Züchter muss daher alle erforderlichen Tests vorher
durchzuführen lassen, um sicher zu stellen, dass er mit
gesunden Zuchtkatzen züchtet. Und da sind so manche
Zuchtrichtlinien einiger Organisationen zu hinterfragen.
Züchten heißt, die rassespezifischen Merkmale zu bewahren und zu
verbessern.
Ein Züchter muss also eine genaue Kenntnis des Standards
einer Rasse haben. Die Standards sind jedoch nicht immer so
beschrieben, dass man die rassespezifischen Merkmale daraus
ableiten kann.
Der Züchter muss eine genaue Kenntnis der Genetik haben, wie
sich diese Rassemerkmale vererben.
Der Züchter muss zur Verbesserung einer Rasse beitragen.
Auch wenn solche Ziele, wie Rassen verbessert werden sollen, bei
vielen Organisationen nicht beschrieben sind und Zielvorgaben
für die einzelnen Rassen nicht existieren, ist der Züchter
deshalb nicht von seiner Verantwortung entbunden.
Züchten heißt, die Jungtiere einer Qualitätsbeurteilung zu
unterziehen.
Ein Züchter muss also ein Scoring Assessment seiner
Würfe durchführen.
Er muss genaue Aufzeichnungen über seine Würfe,
aber auch über die geplanten Würfe führen.
Er muss seine Zuchtkatzen identifizieren lassen.
Züchten heißt, dass man domestizierte Katzen züchtet, also Katzen,
die als Haustiere und Mitbewohner mit dem Menschen leben können.
Der Züchter hat also eine große Verantwortung in der
Gesellschaft, nur Haustiere zu züchten, die mit dem
Menschen als Hausgenossen leben können. Ob das
Einkreuzen von wilden Katzen dieser Verantwortung genügt,
sei dahin gestellt.
Ein Züchter muss seine Katzen registrieren lassen.
Ob derjenige ein Züchter im Sinne der Erhaltung und
Verbesserung einer Rasse ist, der unregistriert Würfe hat,
ist sehr fragwürdig.
Ein bei einer Organisation registrierter Zwingername,
nach dem die gezüchteten Katzen einem Züchter zugeordnet
werden können, ist unerlässliche Voraussetzung.
Ob der Züchter dabei selbst Mitglied einer Organisation
sein muss, ist für den Begriff des Züchters irrelevant.
Ob der Züchter einen oder mehrere Zwingernamen registriert
hat, ist ebenfalls für die Definition des Züchters
irrelevant. Es kann durchaus Sinn machen, wenn ein Züchter
mehrere Rassen züchtet, für jede Rasse einen eigenen Zwingernamen
zu haben.